Harmonikaverein “Wälderbuebe” Linach e.V.
Laienspielgruppe
Die
Geschichte
der
Laienspielgruppe
ist
eng
mit
dem
Gesangverein
Liederkranz
Linach
verbunden.
Bereits
von
1877
bis
1883
bildete
sich
unter
der
Leitung
von
Hauptlehrer
Wendelin
Leiber
in
Linach
ein
kleiner
Gesangverein
von
etwa
acht
Männern.
In
den
Jahren
1896
bis
1897
wurde
ein
weiterer
Anlauf
unternommen
einen
Gesangverein
zu
gründen.
Man
wollte
die
bevorstehende
Primizfeier
von
Leo
Straub
(Hanisenhof)
mit
Gesang
verschönern.
Doch
bevor
es
soweit
war,
ging
der
Verein
wieder
in
die
Brüche.
Im
Jahre
1908
war
es
dann
Hermann
Scherzinger
(Gasthaus
„Zur
Mühle“),
welcher
innerhalb
des
damaligen
Bauernvereins
eine
Gesangsabteilung
gründete.
Diese
machte
sich
1909
selbstständig.
Man
gab
sich
eine
eigene
Satzung
und
somit
ist
das
Jahr
1909
als
das
Gründungsjahr
des
Gesangvereins
anzusehen.Vorsitzender
wurde
Otto
Heine
(Michelshofbauer).
Er
und
sein
Kassier
Leo
Straub
(Amandenhäusle)
waren
1911
die
treibenden
Kräfte
als
es
darum
ging,
eine
Theateraufführung
auf
die
Beine
zu
stellen.
So
begannen
im
Jahr
1911,
also
vor
einhundert
Jahren,
erstmals
die
Probenarbeiten
für
ein Linacher Theater
Gespielt
wurde
dann
an
Fastnacht
das
Stück
„Die
beiden
Lügner“
in
der
ehemaligen
Gaststätte
„Hirschen“
auf
der
Linacher
Lettwies.
Für
Spieler
als
auch
Zuschauer
war
dieses
Theater
im
Zeitalter
ohne
Fernsehen
und
Radio
ein
großes
Erlebnis,
von
dem
man
auch
im
darauffolgenden
Sommer
noch
zu
berichten
wusste.
Die
noch
junge
Theatergruppe
kam
kurz
nach
Ihrer
Gründung
durch
den
ersten
Weltkrieg
jäh
zum
erliegen.
So
wurde
im
Februar
1914
nur
noch
eine
weitere
Aufführung
realisiert.
Während
des
ersten
Weltkrieges
ruhten
sowohl
die
Sanges-
als
auch
die
Theatertätigkeiten .
1919
kam
das
Vereinsleben
im
Oberen
Bregtal
wieder
in
Schwung
und
in
Linach
wurde
wieder
Theater
gespielt
Auch
in
den
Wirren
der
darauffolgenden
Wirtschafts-
und
Finanzkrise
wurden
Stücke
aufgeführt,
wenn
auch
zu
selbst
für
heute
ungewohnten
Preisen.
So
kostete
der
Eintritt
im
Inflationsjahr
1923
für
das
Theater
im
Gasthaus
„Hirschen“
auf
der
Lettwies
100
Mark.
Ab
1931
wechselte
sowohl
Spielstätte
als
auch
Zeitpunkt
der
Aufführungen.
Auch
der
Eintrittspreis
hatte
sich
nach
der
Währungsreform
wieder
deutlich
reduziert
und
betrug
30
Pfennig.
Fortan
wurde
das
Theater
zur
Weihnachtszeit
im
Gasthaus
Adler
aufgeführt.
Hierfür
wurde
sogar
extra
eine
Theaterbühne angefertigt, wofür Leopoldine Dold (Adlerwirtin )das Holz spendete.
Zur
Weihnachtszeit
ging
man
in
Linach
aber
nicht
„in’s
Theater“,
sondern
zum
„Christbaum“.
Dies
rührte
daher,
dass
vor
dem
Zweiten
Weltkrieg
im
Adler
neben
der
Theaterbühne
ein
Christbaum
stand,
der
mit
etwa
30
Kugeln
geschmückt
war.
Diese
Kugeln wurden
nach
der
Aufführung
versteigert.
Nach
dem
Krieg
wurde
die
Kugelversteigerung
durch
eine
Gabenverlosung
abgelöst.
Aber
der
Name
„zum
Christbaum
gehen“,
wurde
noch
lange
beibehalten.
Auch
gab
es
bei
dieser
Veranstaltung
immer
eine
Spezialität:
Das
„Suresse“.
Da
die
Dirigentenstelle
beim
Männergesangverein
1934
nicht
mehr
besetzt
werden
konnte
und
die
besonderen
politischen
Verhältnisse
hinzukamen,
wurde
der
Verein
aufgelöst.
Auch
die
Theateraufführungen
kamen
in
der
Zeit
des
Dritten
Reiches
zum
zweiten
Mal
nach
dem
ersten
Weltkrieg
zum
Erliegen.
Es
wurde
eine
Inventaraufstellung
erstellt.
Darin
sind
122
Theaterbücher
namentlich
aufgeführt.
Diese
große
Menge
an
Theaterbüchern
rührt
vermutlich
daher,
dass
bei
einer
Aufführung
zwei
bis drei Stücke gespielt wurden.
Nach
dem
Krieg
waren
es
vor
allem
die
Linacher
Männer
mit
dem
Vornamen
Alois,
die
die
Theatertradition
weiterleben
ließen
und
auch
viele
Jahre
den
Gesangverein
als
Vorsitzende
leiteten.
Dies
waren
Alois
Scherzinger
(Sohn
von
Hermann
Scherzinger),
Alois
Fehrenbach
(Schmiedshof)
und
Alois
Straub
II
(Moler).
Auf
der
Lettwies
wurde
seit
Beginn
der
Laienspielgruppe
bis
auch
noch
kurz
nach
dem
Zweiten
Weltkrieg
Theateraufführungen gegeben.
Zu
Weinachten
1975
fand
die
letzte
Aufführung
im
Adler
statt.
Zur
Wiederholung
kam
es
nicht,
da
die
Wirtin
kurz
nach
der
Veranstaltung
starb
und
das
Gasthaus
für
immer
geschlossen wurde. Es brannte 1984 vollständig ab und wurde nicht mehr aufgebaut.
Eine
neue
Heimat
fand
das
Linacher
Theaterspiel
im
Schönenbacher
Löwen
und
im
Furtwanger
Pfarrsaal
St.
Cyriak.
1977
wurde
das
Altenheim
mit
dem
dort
angeschlossenen
Pfarrzentrum
St.
Cyriak
eröffnet.
Der
Kontakt
kam
über
Konrad
Uttenweiler
(Mitbegründer
und
langjährer
Heimleiter)
zustande.
Die
Bewirtung
übernahmen
Mitarbeiter
des
Altenheims
zur
Aufbesserung
der
Kasse
für
die
Ferienwoche
der
Bewohner.
Auch
hier
wurde
dann
traditionsgemäß
das
„Suresse“
angeboten.
Diese
Praxis
wurde
bis
zum
heutigen
Tage
beibehalten.
Seit
2009
finden
beide Aufführungen im Pfarssal St. Cyriak statt.
In
der
zehnjährigen
Amtszeit
des
damaligen
Bürgermeister
Richard
Krieg
wurde
ab
1982
auch
im
Gütenbacher
„Meierhof“
von
den
Linachern
Theater
gespielt.
So
wollte
das
damalige
Gemeindeoberhaupt
eine
Attraktion
für
die
Touristen
im
Ort
über
die
Weihnachtszeit
bieten.
Allerdings
waren
die
Räumlichkeiten
dort
sehr
beengt.
So
kann
sich
Alois
Straub
II
noch
gut
erinnern,
wie
beim
Stück
„Geier
Wally“
die
Kulissen
bis
draußen
auf
der
Straße
aufbewahrt
werden
mussten.
Auch
in
anderen
Orten
waren
die
Linacher
aktiv.
So
gab
es
neben
Gütenbach
Aufführungen
in
Vöhrenbach,
Hammereisenbach, Schonach, Titisee und Gutach.
Nach
Einstellung
der
Sangestätigkeit
schloss
sich
die
Laienspielgruppe
2006
dem
Harmonikaverein
Linach
an.
Hier
wurde
das
Theaterspiel
auch
offiziell
in
den
Satzungszweck
des
Vereins
mitaufgenommen
und
die
Theatergruppe
ist
seit
diesem
Zeitpunkt
in
der
Vorstandsschaft
des
Vereins
vertreten.
Aber
in
welcher
Zusammensetzung
und
Vereinszugehörigkeit
das
Linacher
Laienschauspiel
auch
immer
war,
es
ist
seit
seinem
Bestehen
ein
Anliegen
aller
Linacher.
So
spielten
über
die
Jahrzehnte fast von jeder Familie in Linach schon einmal jemand mit.
Zur
Weihnachtszeit
gab
es
bis
in
die
sechziger
Jahre
zuerst
ein
ernstes
Heimatstück
und
anschließend
mit
den
gleichen
Schauspielern
ein
Einakter
als
Lustspiel.
Die
Kinder
aus
Linach
durften
seit
jeher
am
Sonntagmorgen
zur
Hauptprobe
kommen,
da
die
Aufführung
am
Abend
für
sie
zu
spät
wurden.
Wenn
dann
in
den
ernsten
Heimatstücken
auch
mal
ein
Mord
insziniert
wurde,
berichten
Zeitzeugen
von
herzzereisenden
Szenen,
bei
denen
Kinder
zu
weinen
begannen
weil
der
geliebte
Papa
den
vermeintlichen
Tod
auf der Bühne starb.
Die
Zeit
der
ernsteren
Stücke
endete
aber
nach
und
nach
und
so
wurde
in
den
vergangen
Jahrezehnten
vor
allem
Lustspiele
aufgeführt.
Zu
Anfang
des
Linacher
Theaters
dominierte
auf
der
Bühne
noch
die
Schriftdeutsche
Sprache,
den
sie
war
für
die
Menschen
in
dem
kleinen
Wälderörtchen
etwas
besonderes.
In
den
letzten
Jahrzehnten
setzte
aber
eine
Rückbesinnung
auf
das
Mundarttheater
ein.
In
unserer
Zeit
ist
nun
der
einwandfrei
gesprochene
Dialekt
zur
Seltenheit
und
damit
dem
Besonderen geworden.
1949
wurde
zum
40-jährigen
Bestehen
das
aufwendige
Stück
„Die
Heimatscholle“
aufgeführt.
Hierfür
wurde
von
Alois
Straub
II
und
Hauptlehrer
Josef
Stumpf
eine
neue
Bühne
gemalt.
Die
Aufführung
fand
anlässlich
des
Jubiläums
nicht
an
Weihnachten,
sondern
im
Mai
statt.
Die
„Geier
Wally“
war
ein
weiteres
großes
Theaterstück
in
der
Geschichte
des
Linacher
Laienspiels.
Es
wurde
erstmals
in
1954
aufgeführt
und
war
ein
großer
Erfolg.
Nach
der
ersten
Aufführung
wurde
allerdings
die
Hauptdarstellerin
Brigitte
Fehrenbach geborene Straub krank, so dass es nicht zu einer weiteren Aufführung kam.
Anlässlich
des
75-jährigen
Bestehens
des
Linacher
Laienschauspiels
wurde
das
Stück
1986
mit
Roswitha
Straub
in
der
Hauptrolle
nochmals
aufgeführt.
Die
hierfür
aufwändige
Kulisse malten Josef Hepting und Walter Hättich.
Erfolgreich
war
auch
das
derbe
Bauernstück
„De
Hotzeblitz“
von
Karl
Wittlinger.
Dies
kam
auch
in
Titisee
und
Schonach
zur
Aufführung.
Ebenso
wurde
es
1997
in
Neukirch
beim Klausenhof als erstes Freilichttheater der Linacher aufgeführt..
2001
stand
zum
40-jährigen
Bestehen
des
Harmonikavereins
Linach
das
Freilichttheater
„De
Hyrotshandel“
von
Heinrich
Laschinger
in
Linach
auf
dem
Programm.
Gespielt
wurde
beim
Haus
Trenkle
(Rohrerhäusle).
Dort
wurde
man
hart
mit
den
für
ein
Freilichtheater
besonders
wichtigen
Wetterbedingungen
konfrontiert.
Wegen
Regen
wurde
die
1.
Aufführung
unterbrochen
und
die
2.
abgebrochen.
Bei
der
zusätzlich
kurzfristig
gegebenen
3.
Aufführung
kamen
1000
Zuschauer
und
dokumentierten
mit
viel
Heiterkeit
und
Beifall
bei
endlich
guten
Wetter
den
großen
Erfolg
des zweiten Linacher Freillichtabenteuers.
2008
wurde
das
erste
Stauseetheater
unterhalb
der
Linachtalsperre
nach
dessen
Sanierung aufgeführt.
Der
langjährige
Theaterspieler
Bernhard
Dorer
schrieb
den
Vierakter
„De
Linacher
Stausee“.
Das
aufwendige
Stück
hat
30
Sprechrollen
und
benötigt
zahlreiche
Statisten.
Gemeinsam
mit
dem
Auftritt
des
Gesangsvereins
Linach,
der
für
diese
Veranstaltung
wieder
seine
Sangestätigkeit
unter
der
Leitung
von
Clemens
Laule
aufnahm,
wirkten
insgesamt
100
Personen
an
dem
Stück
mit.
Zu
sechs
Aufführungen
kamen
rund
5000
Besucher,
und
damit
so
viel
wie
noch
zu
keinem
Linacher
Theater.
Der
große
Erfolg
und
die
tolle
Kulisse
veranlassten
den
Harmonikaverein
Linach
zum
100-jährigen
Bestehen
der
Laienspielgruppe
und
dem
50-jähren
Bestehen
der
Wälderbuebe
das
Stück
nochmals
aufzuführen.
Damit
soll
auch
das
„Stauseetheater“
für
weitere
Aufführungen
in
der Zukunft etabliert werden.
Regisseure
Als
es
in
Linach
noch
eine
Schule
gab
wurden
die
Regiearbeiten
in
der
Hauptsache
vom
örtlichen
Lehrer
übernommen.
So
wechselten
die
Regisseure
in
regelmäßigen
Abständen.
Die
Namen
sind
leider
nur
in
der
Zeit
nach
dem
2.
Weltkrieg
bekannt.
Als
die
Zeit
der
Schule
in
Linach
endete
begann
die
lange
Ära
von
Alois
Straub
II,
besser
bekannt
als
„de
Moler“.
Er
hat
sich
in
der
Laienspielgruppe
Linach
große
Verdienste
erworben..
Seit
1947
stand
er
auf
der
Bühne
und
war
seit
den
70er
Jahren
Regisseur
der
Gruppe.
In
dieser
Funktion
sorgte
er
gemeinsam
mit
einem
weitgehend
stabilen
Ensemble,
dass
insbesondere
von
Akteuren
wie
Roswitha
Straub
geprägt
wurde,
für
die
Weiterentwicklung
des
Theaterspiels
hin
zum
lustigen
Mundarttheater
mit
Anspruch.
Bei
seinem
Ausscheiden
2005
wurde
er
zum
Ehrenregisseur
ernannt.
Seine
Nachfolge
trat
Florian Klausmann an, der die Laienschauspielgruppe bis heute leitet.
Liste der Regisseure:
Josef Stumpf 1947 – 1949
Erwin Biehler 1950 – 1952
Josef Hepting 1953 – 1954
August Risch 1955
Josef Hepting 1956
Maria Dorer geb. Straub 1957 – 1958
Alois Scherzinger 1959 – 1962
Norbert Platz 1963 – 1967
Anton Hettich 1968 – 1972
Alois Straub II 1973 - 2005
Florian Klausmann seit 2006