Harmonikaverein “Wälderbuebe” Linach e.V.
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Laienspielgruppe
Die Geschichte der Laienspielgruppe ist eng mit dem Gesangverein Liederkranz Linach verbunden. Bereits von 1877 bis 1883 bildete sich unter der Leitung von Hauptlehrer Wendelin Leiber in Linach ein kleiner Gesangverein von etwa acht Männern. In den Jahren 1896 bis 1897 wurde ein weiterer Anlauf unternommen einen Gesangverein zu gründen. Man wollte die bevorstehende Primizfeier von Leo Straub (Hanisenhof) mit Gesang verschönern. Doch bevor es soweit war, ging der Verein wieder in die Brüche. Im Jahre 1908 war es dann Hermann Scherzinger (Gasthaus „Zur Mühle“), welcher innerhalb des damaligen Bauernvereins eine Gesangsabteilung gründete. Diese machte sich 1909 selbstständig. Man gab sich eine eigene Satzung und somit ist das Jahr 1909 als das Gründungsjahr des Gesangvereins anzusehen.Vorsitzender wurde Otto Heine (Michelshofbauer). Er und sein Kassier Leo Straub (Amandenhäusle) waren 1911 die treibenden Kräfte als es darum ging, eine Theateraufführung auf die Beine zu stellen. So begannen im Jahr 1911, also vor einhundert Jahren, erstmals die Probenarbeiten für ein Linacher Theater Gespielt wurde dann an Fastnacht das Stück „Die beiden Lügner“ in der ehemaligen Gaststätte „Hirschen“ auf der Linacher Lettwies. Für Spieler als auch Zuschauer war dieses Theater im Zeitalter ohne Fernsehen und Radio ein großes Erlebnis, von dem man auch im darauffolgenden Sommer noch zu berichten wusste. Die noch junge Theatergruppe kam kurz nach Ihrer Gründung durch den ersten Weltkrieg jäh zum erliegen. So wurde im Februar 1914 nur noch eine weitere Aufführung realisiert. Während des ersten Weltkrieges ruhten sowohl die Sanges- als auch die Theatertätigkeiten . 1919 kam das Vereinsleben im Oberen Bregtal wieder in Schwung und in Linach wurde wieder Theater gespielt Auch in den Wirren der darauffolgenden Wirtschafts- und Finanzkrise wurden Stücke aufgeführt, wenn auch zu selbst für heute ungewohnten Preisen. So kostete der Eintritt im Inflationsjahr 1923 für das Theater im Gasthaus „Hirschen“ auf der Lettwies 100 Mark. Ab 1931 wechselte sowohl Spielstätte als auch Zeitpunkt der Aufführungen. Auch der Eintrittspreis hatte sich nach der Währungsreform wieder deutlich reduziert und betrug 30 Pfennig. Fortan wurde das Theater zur Weihnachtszeit im Gasthaus Adler aufgeführt. Hierfür wurde sogar extra eine Theaterbühne angefertigt, wofür Leopoldine Dold (Adlerwirtin )das Holz spendete. Zur Weihnachtszeit ging man in Linach aber nicht „in’s Theater“, sondern zum „Christbaum“. Dies rührte daher, dass vor dem Zweiten Weltkrieg im Adler neben der Theaterbühne ein Christbaum stand, der mit etwa 30 Kugeln geschmückt war. Diese Kugeln wurden nach der Aufführung versteigert. Nach dem Krieg wurde die Kugelversteigerung durch eine Gabenverlosung abgelöst. Aber der Name „zum Christbaum gehen“, wurde noch lange beibehalten. Auch gab es bei dieser Veranstaltung immer eine Spezialität: Das „Suresse“. Da die Dirigentenstelle beim Männergesangverein 1934 nicht mehr besetzt werden konnte und die besonderen politischen Verhältnisse hinzukamen, wurde der Verein aufgelöst. Auch die Theateraufführungen kamen in der Zeit des Dritten Reiches zum zweiten Mal nach dem ersten Weltkrieg zum Erliegen. Es wurde eine Inventaraufstellung erstellt. Darin sind 122 Theaterbücher namentlich aufgeführt. Diese große Menge an Theaterbüchern rührt vermutlich daher, dass bei einer Aufführung zwei bis drei Stücke gespielt wurden. Nach dem Krieg waren es vor allem die Linacher Männer mit dem Vornamen Alois, die die Theatertradition weiterleben ließen und auch viele Jahre den Gesangverein als Vorsitzende leiteten. Dies waren Alois Scherzinger (Sohn von Hermann Scherzinger), Alois Fehrenbach (Schmiedshof) und Alois Straub II (Moler). Auf der Lettwies wurde seit Beginn der Laienspielgruppe bis auch noch kurz nach dem Zweiten Weltkrieg Theateraufführungen gegeben. Zu Weinachten 1975 fand die letzte Aufführung im Adler statt. Zur Wiederholung kam es nicht, da die Wirtin kurz nach der Veranstaltung starb und das Gasthaus für immer geschlossen wurde. Es brannte 1984 vollständig ab und wurde nicht mehr aufgebaut. Eine neue Heimat fand das Linacher Theaterspiel im Schönenbacher Löwen und im Furtwanger Pfarrsaal St. Cyriak. 1977 wurde das Altenheim mit dem dort angeschlossenen Pfarrzentrum St. Cyriak eröffnet. Der Kontakt kam über Konrad Uttenweiler (Mitbegründer und langjährer Heimleiter) zustande. Die Bewirtung übernahmen Mitarbeiter des Altenheims zur Aufbesserung der Kasse für die Ferienwoche der Bewohner. Auch hier wurde dann traditionsgemäß das „Suresse“ angeboten. Diese Praxis wurde bis zum heutigen Tage beibehalten. Seit 2009 finden beide Aufführungen im Pfarssal St. Cyriak statt. In der zehnjährigen Amtszeit des damaligen Bürgermeister Richard Krieg wurde ab 1982 auch im Gütenbacher „Meierhof“ von den Linachern Theater gespielt. So wollte das damalige Gemeindeoberhaupt eine Attraktion für die Touristen im Ort über die Weihnachtszeit bieten. Allerdings waren die Räumlichkeiten dort sehr beengt. So kann sich Alois Straub II noch gut erinnern, wie beim Stück „Geier Wally“ die Kulissen bis draußen auf der Straße aufbewahrt werden mussten. Auch in anderen Orten waren die Linacher aktiv. So gab es neben Gütenbach Aufführungen in Vöhrenbach, Hammereisenbach, Schonach, Titisee und Gutach. Nach Einstellung der Sangestätigkeit schloss sich die Laienspielgruppe 2006 dem Harmonikaverein Linach an. Hier wurde das Theaterspiel auch offiziell in den Satzungszweck des Vereins mitaufgenommen und die Theatergruppe ist seit diesem Zeitpunkt in der Vorstandsschaft des Vereins vertreten. Aber in welcher Zusammensetzung und Vereinszugehörigkeit das Linacher Laienschauspiel auch immer war, es ist seit seinem Bestehen ein Anliegen aller Linacher. So spielten über die Jahrzehnte fast von jeder Familie in Linach schon einmal jemand mit. Zur Weihnachtszeit gab es bis in die sechziger Jahre zuerst ein ernstes Heimatstück und anschließend mit den gleichen Schauspielern ein Einakter als Lustspiel. Die Kinder aus Linach durften seit jeher am Sonntagmorgen zur Hauptprobe kommen, da die Aufführung am Abend für sie zu spät wurden. Wenn dann in den ernsten Heimatstücken auch mal ein Mord insziniert wurde, berichten Zeitzeugen von herzzereisenden Szenen, bei denen Kinder zu weinen begannen weil der geliebte Papa den vermeintlichen Tod auf der Bühne starb. Die Zeit der ernsteren Stücke endete aber nach und nach und so wurde in den vergangen Jahrezehnten vor allem Lustspiele aufgeführt. Zu Anfang des Linacher Theaters dominierte auf der Bühne noch die Schriftdeutsche Sprache, den sie war für die Menschen in dem kleinen Wälderörtchen etwas besonderes. In den letzten Jahrzehnten setzte aber eine Rückbesinnung auf das Mundarttheater ein. In unserer Zeit ist nun der einwandfrei gesprochene Dialekt zur Seltenheit und damit dem Besonderen geworden. 1949 wurde zum 40-jährigen Bestehen das aufwendige Stück „Die Heimatscholle“ aufgeführt. Hierfür wurde von Alois Straub II und Hauptlehrer Josef Stumpf eine neue Bühne gemalt. Die Aufführung fand anlässlich des Jubiläums nicht an Weihnachten, sondern im Mai statt. Die „Geier Wally“ war ein weiteres großes Theaterstück in der Geschichte des Linacher Laienspiels. Es wurde erstmals in 1954 aufgeführt und war ein großer Erfolg. Nach der ersten Aufführung wurde allerdings die Hauptdarstellerin Brigitte Fehrenbach geborene Straub krank, so dass es nicht zu einer weiteren Aufführung kam. Anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Linacher Laienschauspiels wurde das Stück 1986 mit Roswitha Straub in der Hauptrolle nochmals aufgeführt. Die hierfür aufwändige Kulisse malten Josef Hepting und Walter Hättich. Erfolgreich war auch das derbe Bauernstück „De Hotzeblitz“ von Karl Wittlinger. Dies kam auch in Titisee und Schonach zur Aufführung. Ebenso wurde es 1997 in Neukirch beim Klausenhof als erstes Freilichttheater der Linacher aufgeführt.. 2001 stand zum 40-jährigen Bestehen des Harmonikavereins Linach das Freilichttheater „De Hyrotshandel“ von Heinrich Laschinger in Linach auf dem Programm. Gespielt wurde beim Haus Trenkle (Rohrerhäusle). Dort wurde man hart mit den für ein Freilichtheater besonders wichtigen Wetterbedingungen konfrontiert. Wegen Regen wurde die 1. Aufführung unterbrochen und die 2. abgebrochen. Bei der zusätzlich kurzfristig gegebenen 3. Aufführung kamen 1000 Zuschauer und dokumentierten mit viel Heiterkeit und Beifall bei endlich guten Wetter den großen Erfolg des zweiten Linacher Freillichtabenteuers. 2008 wurde das erste Stauseetheater unterhalb der Linachtalsperre nach dessen Sanierung aufgeführt. Der langjährige Theaterspieler Bernhard Dorer schrieb den Vierakter „De Linacher Stausee“. Das aufwendige Stück hat 30 Sprechrollen und benötigt zahlreiche Statisten. Gemeinsam mit dem Auftritt des Gesangsvereins Linach, der für diese Veranstaltung wieder seine Sangestätigkeit unter der Leitung von Clemens Laule aufnahm, wirkten insgesamt 100 Personen an dem Stück mit. Zu sechs Aufführungen kamen rund 5000 Besucher, und damit so viel wie noch zu keinem Linacher Theater. Der große Erfolg und die tolle Kulisse veranlassten den Harmonikaverein Linach zum 100-jährigen Bestehen der Laienspielgruppe und dem 50-jähren Bestehen der Wälderbuebe das Stück nochmals aufzuführen. Damit soll auch das „Stauseetheater“ für weitere Aufführungen in der Zukunft etabliert werden. Regisseure Als es in Linach noch eine Schule gab wurden die Regiearbeiten in der Hauptsache vom örtlichen Lehrer übernommen. So wechselten die Regisseure in regelmäßigen Abständen. Die Namen sind leider nur in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg bekannt. Als die Zeit der Schule in Linach endete begann die lange Ära von Alois Straub II, besser bekannt als „de Moler“. Er hat sich in der Laienspielgruppe Linach große Verdienste erworben.. Seit 1947 stand er auf der Bühne und war seit den 70er Jahren Regisseur der Gruppe. In dieser Funktion sorgte er gemeinsam mit einem weitgehend stabilen Ensemble, dass insbesondere von Akteuren wie Roswitha Straub geprägt wurde, für die Weiterentwicklung des Theaterspiels hin zum lustigen Mundarttheater mit Anspruch. Bei seinem Ausscheiden 2005 wurde er zum Ehrenregisseur ernannt. Seine Nachfolge trat Florian Klausmann an, der die Laienschauspielgruppe bis heute leitet. Liste der Regisseure: Josef Stumpf 1947 – 1949 Erwin Biehler 1950 – 1952 Josef Hepting 1953 – 1954 August Risch 1955 Josef Hepting 1956 Maria Dorer geb. Straub 1957 – 1958 Alois Scherzinger 1959 – 1962 Norbert Platz 1963 – 1967 Anton Hettich 1968 – 1972 Alois Straub II 1973 - 2005 Florian Klausmann seit 2006
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Harmonikaverein “Wälderbuebe” Linach e.V.
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Laienspielgruppe
Die Geschichte der Laienspielgruppe ist eng mit dem Gesangverein Liederkranz Linach verbunden. Bereits von 1877 bis 1883 bildete sich unter der Leitung von Hauptlehrer Wendelin Leiber in Linach ein kleiner Gesangverein von etwa acht Männern. In den Jahren 1896 bis 1897 wurde ein weiterer Anlauf unternommen einen Gesangverein zu gründen. Man wollte die bevorstehende Primizfeier von Leo Straub (Hanisenhof) mit Gesang verschönern. Doch bevor es soweit war, ging der Verein wieder in die Brüche. Im Jahre 1908 war es dann Hermann Scherzinger (Gasthaus „Zur Mühle“), welcher innerhalb des damaligen Bauernvereins eine Gesangsabteilung gründete. Diese machte sich 1909 selbstständig. Man gab sich eine eigene Satzung und somit ist das Jahr 1909 als das Gründungsjahr des Gesangvereins anzusehen.Vorsitzender wurde Otto Heine (Michelshofbauer). Er und sein Kassier Leo Straub (Amandenhäusle) waren 1911 die treibenden Kräfte als es darum ging, eine Theateraufführung auf die Beine zu stellen. So begannen im Jahr 1911, also vor einhundert Jahren, erstmals die Probenarbeiten für ein Linacher Theater Gespielt wurde dann an Fastnacht das Stück „Die beiden Lügner“ in der ehemaligen Gaststätte „Hirschen“ auf der Linacher Lettwies. Für Spieler als auch Zuschauer war dieses Theater im Zeitalter ohne Fernsehen und Radio ein großes Erlebnis, von dem man auch im darauffolgenden Sommer noch zu berichten wusste. Die noch junge Theatergruppe kam kurz nach Ihrer Gründung durch den ersten Weltkrieg jäh zum erliegen. So wurde im Februar 1914 nur noch eine weitere Aufführung realisiert. Während des ersten Weltkrieges ruhten sowohl die Sanges- als auch die Theatertätigkeiten . 1919 kam das Vereinsleben im Oberen Bregtal wieder in Schwung und in Linach wurde wieder Theater gespielt Auch in den Wirren der darauffolgenden Wirtschafts- und Finanzkrise wurden Stücke aufgeführt, wenn auch zu selbst für heute ungewohnten Preisen. So kostete der Eintritt im Inflationsjahr 1923 für das Theater im Gasthaus „Hirschen“ auf der Lettwies 100 Mark. Ab 1931 wechselte sowohl Spielstätte als auch Zeitpunkt der Aufführungen. Auch der Eintrittspreis hatte sich nach der Währungsreform wieder deutlich reduziert und betrug 30 Pfennig. Fortan wurde das Theater zur Weihnachtszeit im Gasthaus Adler aufgeführt. Hierfür wurde sogar extra eine Theaterbühne angefertigt, wofür Leopoldine Dold (Adlerwirtin )das Holz spendete. Zur Weihnachtszeit ging man in Linach aber nicht „in’s Theater“, sondern zum „Christbaum“. Dies rührte daher, dass vor dem Zweiten Weltkrieg im Adler neben der Theaterbühne ein Christbaum stand, der mit etwa 30 Kugeln geschmückt war. Diese Kugeln wurden nach der Aufführung versteigert. Nach dem Krieg wurde die Kugelversteigerung durch eine Gabenverlosung abgelöst. Aber der Name „zum Christbaum gehen“, wurde noch lange beibehalten. Auch gab es bei dieser Veranstaltung immer eine Spezialität: Das „Suresse“. Da die Dirigentenstelle beim Männergesangverein 1934 nicht mehr besetzt werden konnte und die besonderen politischen Verhältnisse hinzukamen, wurde der Verein aufgelöst. Auch die Theateraufführungen kamen in der Zeit des Dritten Reiches zum zweiten Mal nach dem ersten Weltkrieg zum Erliegen. Es wurde eine Inventaraufstellung erstellt. Darin sind 122 Theaterbücher namentlich aufgeführt. Diese große Menge an Theaterbüchern rührt vermutlich daher, dass bei einer Aufführung zwei bis drei Stücke gespielt wurden. Nach dem Krieg waren es vor allem die Linacher Männer mit dem Vornamen Alois, die die Theatertradition weiterleben ließen und auch viele Jahre den Gesangverein als Vorsitzende leiteten. Dies waren Alois Scherzinger (Sohn von Hermann Scherzinger), Alois Fehrenbach (Schmiedshof) und Alois Straub II (Moler). Auf der Lettwies wurde seit Beginn der Laienspielgruppe bis auch noch kurz nach dem Zweiten Weltkrieg Theateraufführungen gegeben. Zu Weinachten 1975 fand die letzte Aufführung im Adler statt. Zur Wiederholung kam es nicht, da die Wirtin kurz nach der Veranstaltung starb und das Gasthaus für immer geschlossen wurde. Es brannte 1984 vollständig ab und wurde nicht mehr aufgebaut. Eine neue Heimat fand das Linacher Theaterspiel im Schönenbacher Löwen und im Furtwanger Pfarrsaal St. Cyriak. 1977 wurde das Altenheim mit dem dort angeschlossenen Pfarrzentrum St. Cyriak eröffnet. Der Kontakt kam über Konrad Uttenweiler (Mitbegründer und langjährer Heimleiter) zustande. Die Bewirtung übernahmen Mitarbeiter des Altenheims zur Aufbesserung der Kasse für die Ferienwoche der Bewohner. Auch hier wurde dann traditionsgemäß das „Suresse“ angeboten. Diese Praxis wurde bis zum heutigen Tage beibehalten. Seit 2009 finden beide Aufführungen im Pfarssal St. Cyriak statt. In der zehnjährigen Amtszeit des damaligen Bürgermeister Richard Krieg wurde ab 1982 auch im Gütenbacher „Meierhof“ von den Linachern Theater gespielt. So wollte das damalige Gemeindeoberhaupt eine Attraktion für die Touristen im Ort über die Weihnachtszeit bieten. Allerdings waren die Räumlichkeiten dort sehr beengt. So kann sich Alois Straub II noch gut erinnern, wie beim Stück „Geier Wally“ die Kulissen bis draußen auf der Straße aufbewahrt werden mussten. Auch in anderen Orten waren die Linacher aktiv. So gab es neben Gütenbach Aufführungen in Vöhrenbach, Hammereisenbach, Schonach, Titisee und Gutach. Nach Einstellung der Sangestätigkeit schloss sich die Laienspielgruppe 2006 dem Harmonikaverein Linach an. Hier wurde das Theaterspiel auch offiziell in den Satzungszweck des Vereins mitaufgenommen und die Theatergruppe ist seit diesem Zeitpunkt in der Vorstandsschaft des Vereins vertreten. Aber in welcher Zusammensetzung und Vereinszugehörigkeit das Linacher Laienschauspiel auch immer war, es ist seit seinem Bestehen ein Anliegen aller Linacher. So spielten über die Jahrzehnte fast von jeder Familie in Linach schon einmal jemand mit. Zur Weihnachtszeit gab es bis in die sechziger Jahre zuerst ein ernstes Heimatstück und anschließend mit den gleichen Schauspielern ein Einakter als Lustspiel. Die Kinder aus Linach durften seit jeher am Sonntagmorgen zur Hauptprobe kommen, da die Aufführung am Abend für sie zu spät wurden. Wenn dann in den ernsten Heimatstücken auch mal ein Mord insziniert wurde, berichten Zeitzeugen von herzzereisenden Szenen, bei denen Kinder zu weinen begannen weil der geliebte Papa den vermeintlichen Tod auf der Bühne starb. Die Zeit der ernsteren Stücke endete aber nach und nach und so wurde in den vergangen Jahrezehnten vor allem Lustspiele aufgeführt. Zu Anfang des Linacher Theaters dominierte auf der Bühne noch die Schriftdeutsche Sprache, den sie war für die Menschen in dem kleinen Wälderörtchen etwas besonderes. In den letzten Jahrzehnten setzte aber eine Rückbesinnung auf das Mundarttheater ein. In unserer Zeit ist nun der einwandfrei gesprochene Dialekt zur Seltenheit und damit dem Besonderen geworden. 1949 wurde zum 40-jährigen Bestehen das aufwendige Stück „Die Heimatscholle“ aufgeführt. Hierfür wurde von Alois Straub II und Hauptlehrer Josef Stumpf eine neue Bühne gemalt. Die Aufführung fand anlässlich des Jubiläums nicht an Weihnachten, sondern im Mai statt. Die „Geier Wally“ war ein weiteres großes Theaterstück in der Geschichte des Linacher Laienspiels. Es wurde erstmals in 1954 aufgeführt und war ein großer Erfolg. Nach der ersten Aufführung wurde allerdings die Hauptdarstellerin Brigitte Fehrenbach geborene Straub krank, so dass es nicht zu einer weiteren Aufführung kam. Anlässlich des 75-jährigen Bestehens des Linacher Laienschauspiels wurde das Stück 1986 mit Roswitha Straub in der Hauptrolle nochmals aufgeführt. Die hierfür aufwändige Kulisse malten Josef Hepting und Walter Hättich. Erfolgreich war auch das derbe Bauernstück „De Hotzeblitz“ von Karl Wittlinger. Dies kam auch in Titisee und Schonach zur Aufführung. Ebenso wurde es 1997 in Neukirch beim Klausenhof als erstes Freilichttheater der Linacher aufgeführt.. 2001 stand zum 40-jährigen Bestehen des Harmonikavereins Linach das Freilichttheater „De Hyrotshandel“ von Heinrich Laschinger in Linach auf dem Programm. Gespielt wurde beim Haus Trenkle (Rohrerhäusle). Dort wurde man hart mit den für ein Freilichtheater besonders wichtigen Wetterbedingungen konfrontiert. Wegen Regen wurde die 1. Aufführung unterbrochen und die 2. abgebrochen. Bei der zusätzlich kurzfristig gegebenen 3. Aufführung kamen 1000 Zuschauer und dokumentierten mit viel Heiterkeit und Beifall bei endlich guten Wetter den großen Erfolg des zweiten Linacher Freillichtabenteuers. 2008 wurde das erste Stauseetheater unterhalb der Linachtalsperre nach dessen Sanierung aufgeführt. Der langjährige Theaterspieler Bernhard Dorer schrieb den Vierakter „De Linacher Stausee“. Das aufwendige Stück hat 30 Sprechrollen und benötigt zahlreiche Statisten. Gemeinsam mit dem Auftritt des Gesangsvereins Linach, der für diese Veranstaltung wieder seine Sangestätigkeit unter der Leitung von Clemens Laule aufnahm, wirkten insgesamt 100 Personen an dem Stück mit. Zu sechs Aufführungen kamen rund 5000 Besucher, und damit so viel wie noch zu keinem Linacher Theater. Der große Erfolg und die tolle Kulisse veranlassten den Harmonikaverein Linach zum 100-jährigen Bestehen der Laienspielgruppe und dem 50-jähren Bestehen der Wälderbuebe das Stück nochmals aufzuführen. Damit soll auch das „Stauseetheater“ für weitere Aufführungen in der Zukunft etabliert werden. Regisseure Als es in Linach noch eine Schule gab wurden die Regiearbeiten in der Hauptsache vom örtlichen Lehrer übernommen. So wechselten die Regisseure in regelmäßigen Abständen. Die Namen sind leider nur in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg bekannt. Als die Zeit der Schule in Linach endete begann die lange Ära von Alois Straub II, besser bekannt als „de Moler“. Er hat sich in der Laienspielgruppe Linach große Verdienste erworben.. Seit 1947 stand er auf der Bühne und war seit den 70er Jahren Regisseur der Gruppe. In dieser Funktion sorgte er gemeinsam mit einem weitgehend stabilen Ensemble, dass insbesondere von Akteuren wie Roswitha Straub geprägt wurde, für die Weiterentwicklung des Theaterspiels hin zum lustigen Mundarttheater mit Anspruch. Bei seinem Ausscheiden 2005 wurde er zum Ehrenregisseur ernannt. Seine Nachfolge trat Florian Klausmann an, der die Laienschauspielgruppe bis heute leitet. Liste der Regisseure: Josef Stumpf 1947 – 1949 Erwin Biehler 1950 – 1952 Josef Hepting 1953 – 1954 August Risch 1955 Josef Hepting 1956 Maria Dorer geb. Straub 1957 – 1958 Alois Scherzinger 1959 – 1962 Norbert Platz 1963 – 1967 Anton Hettich 1968 – 1972 Alois Straub II 1973 - 2005 Florian Klausmann seit 2006